Welpen


Der Einzug der Gladiatoren Die Pißnelke Der Fuchskacke-Alarmschrei
Die Schnappschildkröte    

Ist das Beste was mir bisher mit Bine in der Welpenerziehung passieren konnte.

Fakt ist doch Folgendes:
Die kleinen Fellnasen kommen nicht auf die Welt und erkennen menschliche Regeln als sinnvoll, geschweige denn, dass sie sie einhalten. Im normalen Alltagsgeschäft ist es nun einmal so, dass der Hundebesitzer sauer wird, wenn Balou oder Bonni etwas aufnehmen, was nach unserer Ansicht nicht für Hundeschnauzen gedacht ist. Wie eben Fuchskacke oder noch ekligere Dinge. Ist der Hund bei dieser Tat unangeleint, dann haben wir schlechte Karten, denn rennst Du hinterher, läuft er womöglich mit dem "Schatz" *brrr* weg. Ja, Du machst die Beute sogar noch interessanter für den Hund, schließlich sieht es aus, als wolltest Du sie haben.
Es gibt natürlich auch noch den Fall, dass der Hund Dinge aufnimmt, die definitiv gefährlich sind für ihn z.B. eine heruntergefallene Tablette, Scherben, Zigarettenstummel usw..
Deswegen ist es überlebenswichtig den Hund stoppen zu können.

Wenn der Hund hingegen angeleint ist, kannst Du natürlich an der Leine reißen und schimpfen, den Hund schütteln und alles tun um die Bindung die ihr gerade aufbaut (siehe auch Einzug der Gladiatoren) kaputt zu machen. Kein anderer Hund würde Deinen Welpen dafür verhauen, dass er menschliche oder tierische Exkremente frisst oder herum trägt. Der Lerneffekt ist dagegen meistens, dass der Hund an der Leine nichts mehr aufnimmt, aber wehe er ist frei gelassen. Dann bringt er sofort alles vor Dir in Sicherheit, weil Du ja sauer auf ihn bist, wenn er etwas aufhebt. Das kann also auch nicht die Lösung sein.

Wie fangen wir es also an ? Na klar, mit dem Fuchskacke-Alarmschrei !!!! :)

Ich gehe davon aus, dass Du bisher noch nicht handgreiflich gegenüber Deinem Welpen geworden bist und er Dich nicht fürchtet. Jetzt warten wir auf die Situation in der er völlig unbedarft (so war es bei Little-Bine) einen Fuchshaufen (oder anderes) findet und genüsslich drauf herum kaut. *iiiiigggiiiittt*

Ich stand zum damaligen Zeitpunkt ca. 2 Meter von Bine weg und sie hat sich überhaupt nicht um mich gekümmert. Und nun kommt eure großartig inszenierte Theateraufführung.

Ich für meinen Teil habe die Arme seitlich ausgebreitet, meinen Brustkorb mit Luft gefüllt und einen wahrlich erschreckenden, lauten, angsteinflössenden Schrei losgelassen (AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHH). Gleichzeitig bin ich wie eine Horde Elefanten nach vorne auf die arme Bine losgestürmt. Ihr habt natürlich jede künstlerische Freiheit....seit kreativ :)
Bitte, man kann beim ersten Mal gar nicht genug übertreiben. Ein leises "ääähh", reicht vielleicht, damit der Hund hoch schaut und sich dann mit dem HAUFEN trollt. Das ist nicht unser Ziel. Je schrecklicher desto besser, so funktionieren schreckliche Erfahrungen in freier Natur auch. Wenn der Hund sie nicht als schrecklich empfindet, lernt er nichts daraus und macht mit alten Verhaltensweisen weiter.

In Bines Fall, ist ihr vor lauter Schrecken, dass Häufchen aus dem Mund gefallen !!!!! Und jetzt kommt der Knackpunkt, also

ACHTUNG !!!!

Ich bin nicht sauer auf meinen Hund. Niemals.
Ich bin sauer auf die Fuchskacke.

Bine ist damals davon gestürmt und ich bin auf den am Boden liegenden Haufen losgegangen wie eine Furie :). Zu diesem Zeitpunkt wünscht man sich nicht unbedingt Zuschauer. Sollten aber welche da sein....ignorieren.
Bine hat sich in Sicherheit gebracht und dann umgedreht und WAS HAT SIE GESEHEN ????
Na mich, die ich wie wild neben den Haufen getreten habe, ich hab geschimpft wie ein Rohrspatz, die Arme und den Kopf geschüttelt und mit den Füßen gestampft. Bine war total erstaunt !!! Ja regelrecht baff. Schließlich dachte sie ich würde mich auf sie stürzen, dabei war ich stinkwütend auf den Gegenstand und hab den Hund nicht mal angesehen.

Sie kam sofort zu mir zurück und schaute gespannt auf den Haufen. Für ihre Rückkehr, gab es ein feines Leckerchen, ein Ohrenkraulen und eine piepsige Stimme die "jaaaaaaa" geträllert hat. Dann sind wir Beide zusammen weiter gegangen.

Es klingt ziemlich unglaublich, oder ? Aber mein Hund hat verknüpft, dass es Gegenstände gibt, die ich GEFÄHRLICH finde. Und wenn ich diese Gegenstände finde, dann versuche ich sie "fertig" zu machen. Bine will dabei auf keinen Fall im Weg stehen und vor allem muss einfach was dran sein, wenn die Ziehmama sich so aufführt. Nicht anders reagieren Artgenossen, wenn den Kleinen durch etwas anderes Gefahr droht.

In den folgenden Wochen hat Bine prompt und I M M E R alles fallen lassen, wenn sie meinen Fuchskacke-Alarmschrei hörte. Sie ist sofort und ohne Umwege zu mir zurück gekommen um mich zu beruhigen oder bei mir Schutz zu suchen. Das ist ein tolles Gefühl, wenn der eigene Hund keine Angst vor Dir hat obwohl Du Dich aufführst wie der Hauptdarsteller in "Psycho". :)
Für das fallen lassen von Dingen gab es jedes Mal einen Click und ein Leckerli und für das zurück kommen gleich noch mal, gepaart mir Wiedersehensfreude.

Nach kürzester Zeit habe ich sowohl meine Lautstärke als auch meine Bewegungen drastisch reduziert, Bine hat schon beim ersten Mal verstanden worum es geht. Heute ist der Hund etwas über 8 Monate alt und zeigt mir Fuchshäufchen an ohne sie in die Schnauze zu nehmen. Dafür gibt es jedes Mal einen dicken Jackpot !!!!
Für alle anderen Dinge die Bine findet (egal ob draußen oder drinnen) und die für ihre Schnauze nicht geeignet sind, genügt ein leises "Ah" und sie spuckt sie sofort aus und kommt zu mir.

Geht es besser ? Ich glaube nicht.......
Bitte probiert es aus.